Kunstschule, Universitätscampus Saint Denis, Paris (FR)

Auf dem Campus Saint Denis der Universität Paris 8 haben wir die neue Kunstschule als integrativen, nachhaltigen und zukunftsweisenden Ort konzipiert. Die Universität besteht aus dem Nord- und dem Südcampus, verbunden durch das Brückengebäude mit der Universitätsbibliothek.
Unser Entwurf schließt an das Brückengebäude an und unterstützt den Austausch zwischen den beiden Bereichen. Eine Außentribüne ergänzt diesen Übergang vom Nordcampus aus und öffnet sich zu einem großen Vorplatz. In seiner Verlängerung im Süden bildet ein Landschaftsgarten eine neue Mitte zwischen dem Haus der Forschung und dem neuen Eingang des Gebäudes A.

Wir haben die Kunstschule als kompaktes, effizientes Gebäude geplant und die Grundfläche so weit wie möglich reduziert. Das Gebäude besteht aus einem Sockel, der die Schnittstelle zwischen den öffentlichen Straßen, den Außenbereichen des Südcampus und dem Brückengebäude bildet. Auf diesem Sockel entwickelt das Projekt eine Volumetrie, die auf die Plots des Gebäudes A reagiert und eine neue Vertikalität, ein neues Signal, einen “Leuchtturm der Künste” darstellt.

Die Universität ist nicht einfach nur ein Ort der Forschung und Ausbildung. Die Universität ist vor allem ein Ort des Lebens. Lehrer, Studenten und Mitarbeiter verbringen einen großen Teil ihres Tages in diesen Räumen, die man sich als großzügige, offene und überraschende Orte vorstellen sollte.
Im Sockel haben wir alle Räume untergebracht, die große Deckenhöhen und hohe akustische Ansprüche erfordern. Der Sockel erstreckt sich über drei Ebenen: ein Untergeschoss, das aus zwei Teilen besteht und über zwei unabhängige Kerne verfügt; ein Erdgeschoss, das auf den Hauptvorplatz blickt und zum Gebäude A hin orientiert ist sowie ein Obergeschoss, das als innere und äußere Verbindung zum Brückengebäude dient.
Das zweite und dritte Stockwerk sind den Unterrichtsräumen gewidmet. Diese Räume drehen sich um einen zentralen Innenhof, in dem eine Tribüne eine visuelle und physische Verbindung zwischen diesen beiden Ebenen ermöglicht. Die letzten beiden Ebenen beherbergen Studios und Büros.

Der Sockel ist aufgrund der hohen akustischen Anforderungen massiv gebaut. Die darüber liegenden Stockwerke bestehen aus einer leichteren Holzstruktur. Die Fassade ist mit vertikalen Holzlamellen verkleidet, die gleichzeitig als Sonnenschutz dienen. Unregelmäßig angeordnete offene und geschlossene Flächen sowie große verglaste Loggien und Terrassen verleihen der Fassade einen lebendigen Rhythmus und bieten einzigartige Ausblicke auf den Campus und die Stadt St. Denis.

Auftraggeber: Universität Paris 8
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2020, 3. Preis
Fläche: 4.760 m²
Programm: Ateliers, Unterrichtsräume

Partner
Statik: Sas Mizrahi, Garches / Haustechnik: Éléments, Paris / Akustik: Altia, Paris / Landschaft: Sosson, Paris / Visualisierung: Dietrich | Untertrifaller