Siemensstadt 2.0, Berlin (DE)

„Das Gründungskonzept der Siemensstadt 1897 bestand darin, Arbeiten, Forschen und Wohnen zu vereinen und damit eine intakte Symbiose für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. […] Genau darum geht es uns auch in der Siemensstadt 2.0.“ Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG

Die zentrale Aufgabe im Wettbewerb für die Siemensstadt 2.0 lautete, ein schlüssiges städtebauliches Gesamtkonzept für das 70 Hektar große, teilweise denkmalgeschützte Industrieareal im Berliner Westen zu erstellen. Ziel war, ein zukunftsfähiges Quartier zu entwickeln, das hohe Ansprüche an architektonische Qualität, ökologische Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt. Das geschlossene Industrieareal soll ein lebendiger Stadtteil mit Forschungs- und Produktionsstätten, 2750 Wohnungen, Hotel, Geschäften, Restaurants und Cafés, Schulen und Kindergärten sowie großzügigen Freizeitarealen werden.

Unsere städtebaulichen Leitideen

  • Ein neues identitätsstiftendes Zentrum
  • Maximale Vernetzung von Zuhause und Arbeitsplatz, Entwickeln und Produzieren, Urbanität und Natur
  • Innovations-Boulevard als neues Rückgrat und kommunikativer Brennpunkt
  • Fließende Übergänge der verschiedenen Erdgeschoss-Nutzungen wie Hotellobby, Ausstellungsbereich, Restaurants und Shops
  • Schaltwerk Halle im Zentrum des Innovationsclusters mit maximaler Flexibilität in der Programmierung
  • Schaltwerk Hochhaus mit loftartigen Arbeitswelten; aufgesetzte verglaste oberen Geschosse mit neuem Besucherzentrum
  • Großzügiger Straßenzug mit Cafés, Restaurants und Geschäften als Schnittstelle zwischen Arbeiten und Wohnen
  • Bildungscampus im zentralen Park
  • Gartenstadt 2.0 an der Paulsternstraße – Grünhöfe und Mietergärten im Blockinneren sowie Gemeinschaftsgärten
  • Haus des Handwerks integriert als flexibler Hybrid Wohnen, Hotel, Arbeiten, Produktion und Parken

Innovation und soziale Inklusion
Der Wohnungsanteil verdichtet sich an drei Stellen des Areals. Die typologische Vielfalt seiner Baustruktur und die gemischte Trägerschaft aus Mietwohnungen, Eigentumsanlagen und Baugruppen gewährleistet die wünschenswerte soziale Vielfalt seiner Bewohnerschaft.

Smarte Bauproduktion
Die Produktion der Siemensstadt 2.0 schließt die Lücke zwischen Planung und Realisierung. Integrale Modelle durchlaufen einen hoch effizienten Prozess vom Entwurf bis zur Fügung auf der Baustelle. Mit Holz wird der Werkstoff genutzt, der die hohe Präzision aus dem digitalen BIM Modell direkt auf die Baustelle bringt. Das Ergebnis ist zeitsparend, fehlervermeidend und hochpräzise.

Menschenbezogenes Verkehrskonzept
Die Vision für den neuen Siemensstadt Campus ist ein menschenbezogenes, lebendiges urbanes Umfeld. Deshalb wird der motorisierte Individualverkehr weitgehend reduziert. Die vorgesehenen Parkmöglichkeiten werden in peripheren Parkhäusern konzentriert. Für die interne Zirkulation stehen eine fixe E-Bus-Route sowie mehrere Stationen mit E-Bikes und E-Scootern zur Verfügung. Ein Shuttle bringt alle Nutzer zu jeder Tageszeit zu allen Standorten innerhalb des Geländes.

Auslober: Siemensstadt Grundstücks-GmbH & CoKG
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2019
Fläche: 70 ha
Kapazität: Forschungs- und Produktionsstätten, 2750 Wohnungen, Hotel, Geschäfte, Restaurants und Cafés, Schulen und Kindergärten, Freizeiteinrichtungen und Parks

Partner
Public Space Design: Schultze+Grassov, Kopenhagen / Landschaft: Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen / Bauphysik: Transsolar Energietechnik, Stuttgart / Verkehrskonzept: MIC mobility in chain, Mailand /// Visualisierungen: Dietrich | Untertrifaller