Kulturzentrum TuFa 2025, Trier (DE)

Die ehemalige Tuchfabrik TuFa ist ein fester Bestandteil der Trierer Kulturlandschaft. Zahlreiche Vereine und Initiativen nutzen seit fast 35 Jahren diesen Raum und haben ihn über die Jahre zu einem ganz besonderen Ort gemacht. Diese gewachsene Struktur wird nun um einen Veranstaltungssaal erweitert.

Städtebau und architektonisches Konzept
Die Lage der TuFa am Übergang zwischen historischer Altstadt und lockerer Bebauung mit einzelnen Solitären erfordert eine sensible Einbindung, aber auch eine selbstbewusste, repräsentative Adressbildung. Wir haben die Längen des großen Neubauvolumens durch Knicke und Höhensprünge gebrochen und unterteilt. Eine Piazza mit großzügiger Stufenanlage an der Ecke Gervasiusstraße/Wechselstraße empfängt die Besucher und führt sie zur polygonalen Vorfläche des Interimseingangs. Der Haupteingang bleibt auf der Gebäuderückseite und wird durch den Entréeplatz geschärft und hervorgehoben.

Organisation und Funktion
Während der Sanierung des Theaters Trier wird der neue Veranstaltungssaal auch als Interimsspielstätte genutzt. Nach der Übersiedlung des Theater Trier an seinen angestammten Platz „gehört“ der neue Veranstaltungssaal der TuFa. Der Eingang an der Piazza bleibt erhalten und wird zum „Tor zur Stadt“. Durch das neue Treppenhaus können die Foyers des Neubaus und des Bestandes getrennt oder zusammen geschaltet werden. Diese interne Straße erschließt alle Nutzungen der TuFa 2025 (Großer Veranstaltungssaal, Kleiner Saal, Textorium, Zugang zu den Workshopräumen) und verbessert die Orientierung für die Nutzer. Dies ermöglicht auch, die Räume flexibel zu nutzen und mehrere Veranstaltungen zeitgleich abzuhalten.

Konstruktion und Material
Die TuFa 2025 bildet ein homogenes Gebäudeensemble, zusammengefasst durch Struktur und Farbe. Vertikal strukturierter Putz akzentuiert die Ziegel-Fassade des Bestands. Der Neubau wird mit einer hinterlüfteten Konstruktion aus eloxiertem Stehfalzblech verkleidet – eine nostalgische Referenz an das bestehende Theaterhaus in Trier. Das Gebäude öffnet sich durch Schieben, Klappen oder Heben der Fassadenhülle, gibt dahinter Einblicke, Licht oder Informationen frei und interagiert so mit der Umgebung.

Auslober: Stadt Trier
Architektur: Dietrich | Untertrifaller mit WW+
Wettbewerb: 2020, Anerkennung
Fläche: Neubau ca. 900 m² NF; Bestand ca. 2.600 m² NF
Kapazität: Großer Veranstaltungssaal, Kleiner Saal, Workshopräume, Gastronomie

Partner
Statik: Knippers Helbig, Stuttgart / Gebäudetechnik: ZWP Ingenieure, Wiesbaden / Akustik: Müller BBM, Planegg bei München / Bühne: ITV, Berlin / Brandschutz: Planen&Bauen, Bensheim / Landschaft: Ernst & Partner, Trier /// Visualisierung: Dietrich | Untertrifaller