HTBLVA Spengergasse, Wien (AT)

Der neue kompakte Schulkörper bildet mit den Bestandsbauten einen einprägsamen und spannungsvollen Ort und belässt die klare städtebauliche Situation. Der Altbau wird behutsam adaptiert und grobe, später zugefügte Bauetappen verfeinert. Das Gebäude zeigt zum Hof hin ein transparentes, luftiges Gesicht, mit einem Wechselspiel von großen Fixverglasungen und kleinen beweglichen Lüftungselementen. Zur Stolberggasse werden dieser Glasfassade nord-südgerichtete Vertikallamellen aus wassergestrahlten, eingefärbten Sichtbetonfertigteilen vorgelagert. Diese Lamellen gewährleisten einerseits einen effektiven, ganztägigen Sonnenschutz und erzeugen andererseits ein der „Schwere” des Bestandes Paroli bietendes Gegengewicht. Zur Spengergasse entsteht dadurch ein geschupptes, dreidimensionales Erscheinungsbild, das mit der strukturierten Fassade des Hauptgebäudes in einen spannungsvollen Dialog tritt.
Als Kontrast zum Bestand verschränkt sich der schwebende, eingeschossige, verglaste Hoftrakt für das ÖTI mit der Nordfassade des Klassentraktes zu einem transparenten Volumen, das den Pausenhof belebt. Im Schnittpunkt liegt der Mehrzwecksaal mit einer faltbaren Fassade und bietet vielfältige Bespielungsvarianten für Innen und Aussen. Der Sporthallen, der Mehrzwecksaal und das ÖTI sind intern und extern über den Abendzugang und ein eigenes Foyer erreichbar. Die mit hellem Holz verkleideten Sporthallen werden über den Pausenhof und einen dem Altbau vorgelagerten Lichtgraben natürlich belichtet. Die Stammklassen im Neubau sind gleichwertig mit vorgelagerten Garderoben nach Norden und Süden orientiert und mit kurzen, übersichtlichen Wegen intern bzw. mit dem Bestand verbunden. Im Andockbereich befinden sich alle infrastrukturellen Räume, mit einer erweiterten Pausenfläche auf allen Geschossen. Die Labore im Untergeschoss werden über einen Luftraum natürlich belichtet.

Auslober: Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG)
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2006