Heinrich-Hoffmann-Schule & Kita, Darmstadt (DE)

Das Wettbewerbsgebiet für den Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule mit Kindertagesstätte befindet sich in einem historisch bedeutsamen Teil der Stadt Darmstadt und ist eine der letzten zentrumsnahen freien Flächen. Attraktive Grünräume und zahlreiche Baudenkmäler prägen das beliebte Wohnviertel rund um den Kapellplatz. In diesen sensiblen Kontext setzt sich der Neubau mit einer spannenden geometrischen Form in den Stadtraum. Das mehrfach geknickte und zurückspringende dreigeschossige Volumen der Schule bildet zusammen mit dem zweigeschossigen kompakten Solitär des Kindergartens ein Ensemble mit geschütztem Innenhof. Die abgestufte Bauweise und die Setzung der Gebäude öffnet zahlreiche Blick- und Wegebeziehungen zur Umgebung.
Die Zugänge der Schule liegen an den trichterförmig eingezogenen Nord- und Ostseiten. Das durchgesteckte Foyer verbindet die Eingänge und erschließt auch den öffentlichen Pausenhof. Der südlich gelegene Kindergarten orientiert sich ebenfalls zum Pausenhof. Das Erdgeschoss beherbergt auch die öffentlichen Funktionen wie Mensa, Bibliothek und Administration. Im südlichen Bauteil liegt die abgesenkte Sporthalle für Schule und Verein mit einem eigenen halböffentlichen Zugang. In den Obergeschossen befinden sich die Lerncluster mit den Lern- und Bildungsbereichen. Im westlichen zweigeschossige Teil sind die Sonderklassen untergebracht.
Das abwechslungsreiche Raumkonzept bietet unterschiedliche Aufenthalts- und Rückzugszonen zum Lernen, Entspannen oder Kommunizieren. Eingeschnittene Innenhöfe gliedern die Kernzonen und können auch als „grüne Klassenzimmer“ genutzt werden. Der Kindergarten ist 2-geschossig organisiert. Die Krippen- und Gruppenräume orientieren sich nach Süd-Osten und verfügen über großzügige, geschützte Freiflächen.
Die Fassade gliedert sich in einen transparenten Sockelbereich und den aufliegenden holzverkleideten „Bildungskörper“. Die Kombination aus Glas, Holz und mineralischen Oberflächen reagiert auf die Umgebung, insbesondere Grünraum und Stadtmauer. Holz spielt auch im Innenraum eine wichtige Rolle, wobei je nach Funktion geschlossene und transparente Zonen abwechseln. Das Tragwerk der Schule ist als Hybridbau konzipiert – ein Stahlbetonskelettbau im Erd- und Untergeschoss in Kombination mit einem Holz-Leichtbau in den beiden Obergeschossen. Das Tragraster ergibt eine flexible Grundrissgestaltung der Klassenzimmer.

Auslober: Stadt Darmstadt
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2019 (Nicht offener Realisierungswettbewerb), 2. Preis
Fläche: 7.680 m²
Kapazität: 3-zügige Grundschule mit Kita und Sporthalle

Partner
Landschaft: Storch Landschaftsarchitektur, Dresden /// Visualisierung und Pläne: © Dietrich | Untertrifaller