HDM-/SWHD-Areale an der Kurfürsten-Anlage, Heidelberg (DE)

Auf dem Gelände der ehemaligen Heidelberger Druckmaschinen (HDM) und der Stadtwerke Heidelberg (SWHD) entsteht ein vielfältiges, klimafreundliches neues Quartier. Bestandsschutz ist Klimaschutz! Bestehendes weiter- oder umnutzen, umbauen, sanieren oder ertüchtigen – alles Strategien, die, nach sorgfältiger wirtschaftlicher Abwägung, zu einer nachhaltigeren Baukultur führen. Aber nicht nur die verbauten Ressourcen gilt es zu schützen, auch die sozialen Energien sollen im Quartier erhalten, integriert und genutzt werden. Bereits Vorhandenes schafft Kontinuität und Verbundenheit mit einem Ort, die andernfalls mühsam erarbeitet werden müssen. Anders als in der Auslobung formuliert, bleiben in unserem Entwurf nicht nur das Verwaltungsgebäude II, sondern auch das Verwaltungsgebäude I der Stadtwerke Heidelberg und das jetzige Laureate-Forum/MAINS der Heidelberger Druckmaschinen erhalten. Diese drei Gebäude werden zu DEN identitätsstiftenden Elementen des neuen Quartiers.

Zusammenleben – Vielfältig und inklusiv
Pluralistische Gesellschaften brauchen pluralistische Gebäude, die Vielfalt, Diversität, Inklusion ermöglichen. Raum für vielerlei Lebensentwürfe, Raum um vermeintliche Gegensätze zu vereinen: Wohnen in der Dorfgemeinschaft, aber trotzdem urban? Mehr Gemeinschaft wagen und das Homeoffice ins Quartier verlegen? Vielfalt in Größe und Zielgruppe der Gebäudetypologien sorgt für Abwechslung in Architektur und Maßstab.

Business, Kreativquartier, Wohnhof
Ausgehend von den drei Bestandsgebäuden haben wir das Areal mit einer städtebaulichen Rahmenstruktur überlagert, die das Quartier in drei Stadtbausteine mit unterschiedlichen Nutzungen gliedert..
Süd-westlich, entlang der Kurfürsten-Anlage, finden sich lose gesetzte Solitäre für gewerbliche Nutzung. Das zurückversetzte Laureate-Forum erhält einen repräsentativen Vorplatz und bildet den Bezugspunkt für die umliegenden Büro- und Gewerbebauten.
Süd-östlich, angrenzend an das Gebäude C der Stadtwerke, liegt das kreative Zentrum des Quartiers. Das Verwaltungsgebäude II wird saniert, aufgestockt und erweitert zum Werkhaus, in dem gegründet, gearbeitet und gewohnt wird. Das Gebäude C könnte zur Markthalle umgenutzt werden. Gemeinsam mit dem Kraftwerk, dem zeichenhaften Schornstein und dem Werkstattcharakter der angrenzenden Bestandsgebäude der Stadtwerke, entsteht hier ein neuer, lebendiger Spot in Heidelbergs Kreativ- und Kulturlandschaft.
Nördlich, entlang der Alten Eppelheimer Straße, entsteht ein großer, ruhiger Wohnhof. Das Lange Haus führt die angrenzende Blockrandbebauung weiter. Den südlichen Abschluss bildet der langgestreckte Riegel des Generationen-Hauses. Kleinere Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sorgen für eine belebte Sockelzone. Integrativer Baustein des gesamten Areals ist das Terrassenhaus mit Quartiers-KITA, Quartierszentrum, Co-Working Bereich sowie Konferenz- und Veranstaltungsräumen.

Auftraggeber: EPPLE GmbH, GGH Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg und
Stadtwerke Heidelberg Energie GmbH
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2021
Fläche: ca. 60.000 m²
Programm: Wohnungen, Büros, Gewerbe, KITA, Kultur

Partner
Statik: Knippers Helwig, Stuttgart / Bauphysik: Spektrum Bauphysik & Bauökologie, Dornbirn / Landschaft: Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen / Verkehrsplanung: Stete Planung
Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Darmstadt /// Visualisierung: Dietrich | Untertrifaller