Haus am Dom, Worms (DE)

Als freigestelltes, auf den bestehenden Geländesockel aufgesetztes Volumen reagiert der Neubau des Gemeindehauses respektvoll auf die Maßstäblichkeit der Umgebung – zum öffentlichen Domplatz präsent und erhaben, zum Kreuzgang dezent und zurückhaltend. Die prägnante Dachsilhouette fügt sich dabei subtil in die bestehende Bebauungsstruktur, ohne diese zu kontrahieren. Die adaptierte Treppenanlage entlang der Nikolauskapelle bereinigt die Zugangssituation mit der freiräumlichen Anbindung von Domplatz und Kreuzgang.
Der Neubau organisiert sich über drei Geschosse: Sockel-, Erd- und Dachgeschoss. Im Sockelgeschoss befinden sich Café und Domladen mit direkter Orientierung zum Domplatz. Im rückwertigen Bereich konzentrieren sich die für den Neubau erforderlichen Nebenräume (WCs, Lager etc.). Im Erdgeschoss liegt – direkt über den Kreuzgang erschlossen – das Foyer mit variabel zonierbaren Gruppenräumen. Ein separierter Küchenbereich bietet Bewirtungsmöglichkeiten bei größeren Veranstaltungen. Darüber hinaus bietet es ausreichend Platz für die repräsentative Skulpturensammlung. Im Dachgeschoss befindet sich der neue Gemeindesaal. Der Analogie eines abstrahierten Kreuzrippen-Gewölbes entlehnt, wird dieser über ein zentrales Oberlichtband räumlich inszeniert und bildet so den krönenden, sakral anmutenden Abschluss des Neubaus. Materiell reagiert der Neubau zurückhaltend auf das historische Umfeld. Fassade und Dach werden mit dunkelroten, sandgestrahlten Glasfaserbetonplatten verkleidet und bilden eine moderne Reminiszenz an den roten Porphyr des Wormser Doms. Im Innenraum dominieren warme Materialien: Holzfenster und -türen, Holzstützen und Holzböden aus Weisstanne.

Auslober: Bischöfliches Ordinariat
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2013, Anerkennung
Fläche: 430 m²