Gymnasium Ziehenschule, Frankfurt a.M. (DE)

Erweiterung + 3-fach Sporthalle

Die 1913 gegründete Ziehenschule in Frankfurt am Main ist mit rund 1.350 Schülern eines der größten Gymnasien der Stadt. Die Schule erstreckt sich über mehrere Gebäude, einen denkmalgeschützten Altbau aus dem Jahr 1913, einen Anbau (inkl. Turnhalle) aus den 1970er Jahren und einen Neubau aus 2011. Mit einem Erweiterungsbau samt 3-fach Sporthalle, der den 70er-Jahre-Anbau ersetzen wird, soll ein nachhaltiger, zukunftsfähiger Schulcampus entstehen, der auch die Anforderungen moderner pädagogischer Konzepte erfüllt.

Unser kompaktes, dreistöckiges Gebäude ist präzise in das heterogene Umfeld gesetzt und nimmt die baulichen Fluchten des Altbaus auf. Die zwei zueinander versetzten Gebäudeteile umschließen ein Atrium, das Herzstück des Neubaus. Das Erdgeschoss empfängt mit halböffentlichen Funktionen wie Foyer, Aula und Cafeteria. Eine Treppenskulptur im Atrium verbindet alle Ebenen, schafft zahlreiche Ein-, Aus- und Durchblicke. Rund um das Atrium gruppieren sich Unterrichtsräume, Lernlandschaften und Treffpunkte.

Die Sporthalle samt Nebenräumen haben wir ins Untergeschoss eingegraben, um den Fußabdruck möglichst klein zu halten. Als Verlängerung der Erschließungsspange verbindet im ersten Obergeschoss eine Brücke den Neubau mit dem Bestand. Diese zentrale Achse erleichtert die Orientierung und sorgt für kurze Wege. „Die großzügig und angemessen dimensionierte Brücke verbindet sich geschickt mit der zentralen Treppenanlage im Atrium und öffnet spannende Raumbeziehungen“, lobt die Jury.

Im Bestandsbau haben wir die ehemalige Turnhalle zur Pausenhalle umfunktioniert. Die darüberliegende, aktuell als Aula genutzte Fläche wird als zweigeschossige Mediathek und Bibliothek ausgebaut. Die unterschiedlichen Funktionen wie Verwaltung, MINT- und Sonderklassen, Werkstätten und Lernbereiche haben wir vertikal gegliedert und so eine übersichtliche Struktur erzielt.

Der Schulvorplatz fungiert als repräsentativer, adressbildender Freiraum. Mit Bäumen bepflanzt und festen Sitzelementen ausgestattet, dient er als sozialer Treffpunkt und kann auch für Unterricht im Freien genutzt werden. Der Neubau ist als Hybrid mit massivem Sockel und darüberliegendem leichten Holzbau konzipiert. Die begrünten Fassaden und Dächer fügen sich harmonisch in das Schulareal mit seinem schönen Baumbestand ein.

Auftraggeber: Stadt Frankfurt
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Wettbewerb: 2022 (2. Platz)
Fläche: ca. 9.300 m² inkl. Sporthalle
Kapazität: Neubau mit 3-fach Sporthalle und 27 Klassen, Sanierung und Neustrukturierung Altbau

Partner
Statik: Bollinger + Grohmann, Wien / Haustechnik: HL-Technik Engineering, München / Landschaft: De Buhr La, Sommerhausen / Beratung: Crossboundaries, Frankfurt a.M. /// Visualisierung: Dietrich | Untertrifaller