Auland Thermen, Stopfenreuth

Wir haben eine Wasserwelt ersonnen, die „herunterholt“, die den Blick ruhig schweifen lässt und den Atem weit macht. Keine Panzerung ist nötig, den Schutz bildet der Bau: durch Übersichtlichkeit und Orientierung, durch Umgrenzung und Raumfassung, durch die Wärme und Sinnlichkeit von Konstruktion und Hülle. Eine „Therme in der Au“ als Auftraggeberziel wurde das Programm. Der Auwald wird über das gesamte Gelände ausgebreitet, in ihm werden Lichtinseln (Waldlichtungen) „gerodet“, in welchen die Bauten stehen.
Die zentrale Projektidee liegt im Anger – einem Marktplatz als dem Ort der Gemeinschaft, der Kultur und des Handels. In drei Ringen ist er umfasst: Im Inneren von der Arkade, auf diese folgt die Ebene der Funktions- und Infrastrukturräume im Mittelbereich. Die angedockten äußeren Bereiche des Badens und Beherbergens bilden den äußeren Ring. Der Gebäudekranz um den Anger übernimmt die Verbindung und Verteilung zu allen Funktionen und Einzelbereichen. Alle Formen sind organisch fließend, rund oder linsenförmig. Naturformen und Bauformen durchdringen sich, fließen ineinander und verwischen die Grenzen. Der Entwurf entwickelt sich als Folge von Wegen, Plätzen und Räumen.
Den „Höhepunkt“ im wörtlichen Sinn markiert der Auturm. Er hebt die Besucher über die Enge und Dichte des Auwaldes, weitet den Blick in das weite, ruhige (March)land und das Donautal. Die Arkade umgibt den Anger als eine zweigeschossige Verteiler- und Flanierzone und als Filter zwischen Privatem und Öffentlichem, zwischen urbanem Marktplatz und Naturerlebnis Auland. Im Süd-Osten bildet die Arkade den Auftakt für die Eingangs- und Vorfahrtszone der Kernbereiche der ganzen Anlage: für Funbad, Restaurant-Café, für Relaxbad, Wellnessbereich, Hotel und Camp.

Auslober: Auland Therme Stopfenreuth
Architektur: Dietrich | Untertrifaller mit Roland Gnaiger
Wettbewerb: 2006