Sanierung Volkstheater, Wien (AT)

Wir bekamen im Sommer 2016 in Bietergemeinschaft mit FCP Fritsch, Chiari & Partner und Alexander van der Donk den Zuschlag zur Generalsanierung des Wiener Volkstheaters. 1889 als bürgerliches Gegenstück zum Burgtheater im Neo-Renaissance-Stil erbaut, bietet das Haus 850 Sitzplätze und den bekannten Roten Salon.
Ziel der dringend notwendigen Sanierungs- und Umbauarbeiten war es, den Zuschauern zeitgemäßen Komfort zu bieten, moderne Sicherheitsstandards herzustellen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Der gesamte denkmalgeschützte Bestand und damit der ursprüngliche Charakter blieben erhalten.

Auftraggeber: Volkstheater GmbH
Standort: A-1070 Wien, Neustiftgasse 1
Architektur: Dietrich | Untertrifaller mit Van der Donk
Projektleitung: Michael Porath, Axel Laimer-Liedtke
Wettbewerb: 2016
Bauzeit: 2019-2020
Fläche: ca. 600 m² (Gesamtnutzfläche 8.585 m²)

Planung
Projektsteuerung, Statik, Bauphysik: FCP Fritsch Chiari & Partner, Wien / Haustechnik: Zentraplan, Wiener Neustadt / Elektro: TB Eipeldauer+Partner, Traiskirchen / Bühnenplanung: Kottke, Bayreuth / Akustik: Müller BBM, Planegg / Licht: Podgorschek & Podgorschek Lighting Design, Wien / Landschaft: Kieran Fraser, Wien

Ausführung
Baumeister: Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik, Wien / Dach: Fritz Lechner, Wien / Heizung & Sanitär: Georg Wieselthaler, Schwechat / Elektro & Gebäudetechnik: Emmerich Csernohorszky, Wien / Fassadensanierung: Rudolf Denk, Wien / Bühnenmaschinerie: Waagner-Biro Austria Stage Systems, Wien

Fotos: © EMILBLAU / Martin Geyer, © Dietrich | Untertrifaller

Veröffentlichungen
2022 | 03 Wettbewerbe Aktuell Volkstheater Wien | 03 Bauen + Wirtschaft DC3, B.R.I.O., Volkstheater, Kuku 23 Wien | 02 VN Volkstheater Wien

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Bühnentrakt

Um die internen Abläufe zu optimieren, haben wir die Räume im Bühnentrakt neu organisiert und teilweise umgebaut. Ein kleiner Zubau mit Hubpodium gewährleistet nun eine niveaugleiche Anlieferung der Bühne. Gemeinsam mit der neuen Seitenbühne und dem großzügig vorgelagerten Rangierbereich ermöglicht diese Neustrukturierung einen reibungslosen Ablauf für Anlieferung, Auf- und Umbau. Die Künstlergarderoben sind im nordwestlichen Teil des Gebäudes gebündelt und mit einem eigenen Zugang erschlossen.

Zuschauertrakt

Auch im Besucherteil wurden die Räume neu organisiert. So ist nun der Rote Salon unabhängig vom Haupthaus bespielbar. Das neue Café im Erdgeschoss mit Infopoint und vorgelagertem Gastgarten bildet ein einladendes, erweitertes Foyer. Die bislang dezentral organisierten Publikumsgarderoben haben wir im Erdgeschoss zu einer Zentralgarderobe zusammengefasst, deren neues, klares Design selbstbewusst und doch sensibel mit dem historischen Bestand interagiert.

Der Rote Salon
Foyer
Zentralgarderobe im Erdgeschoss
Garderobe 1. Stock

Der große Saal erstrahlt wieder

Beleuchtung & Fassade

Besonderes Augenmerk haben wir auf die Erneuerung der Beleuchtung gelegt. Die Wandkandelaber an den Säulen unter Balkon und Rang, das Licht in den Logen und die zentrale Ausleuchtung des Theatersaals wurden nach historischen Plänen restauriert und ergänzt. Die Fassadenbeleuchtung macht den neuen alten Glanz des Hauses auch außen sichtbar. Zur Verbesserung der thermischen Qualität wurde die reich gegliederte Putzfassade des Theaters im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt gereinigt und saniert. Die teilweise undichten Flachdächer, Dachterrassen und Dachkuppeln wurden ebenfalls in Stand gesetzt und neu gedeckt.
Auch wenn man nun viele der durchgeführten Arbeiten nicht mehr sieht – spürbar sind sie überall im Haus und werden Mitarbeitern und Besuchern noch lange Freude bereiten.

Impressionen von unserer Baustelle