Vorarlberger Kraftwerke, Bregenz (AT)

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird auf dem Areal an der Bregenzer Ach Strom aus Wasserkraft erzeugt. Im Zuge der Neuausrichtung der Unternehmensstrategie des Energieunternehmers erfolgte eine Neukonzeption des Geländes, die die Voraussetzung für einen neuen Gewerbepark und die Öffnung des Werkareals für Besucher schuf. In mehreren Bauetappen entstanden entlang dem Werkskanal als städtebaulichem Rückgrat und verwoben mit der Aulandschaft neue Verwaltungs- und Werkstättengebäude, ein Museum (2003) im alten Krafthaus sowie ein neues Kleinkraftwerk (2005) und Bürogebäude für andere Nutzer.
In der ersten Bauphase errichtete Dietrich | Untertrifaller das Umspannwerk (1999), das Hochregallager (2002) und das Mehrzweckgebäude (2002). Die grünlich schillernden Fassaden aus Profilitglas verschmelzen am Tag mit dem Auwald im Hintergrund, abends leuchten sie von innen heraus und symbolisieren so die permanente Versorgung des Landes mit Strom. Das lange Mehrzweckgebäude enthält Werkstätten und Schulungsräume. Im zweigeschossigen Gebäudeteil trägt ein weißes Sockelgeschoss einen Oberbau in Holzkonstruktion, der eingeschossige Gebäudeteil ist mit einer dunkel gebeizten Holzschalung verkleidet.
In der zweiten Bauphase wurde das alte Krafthaus (2003) mit der angebauten Montagehalle und dem Turm, von dem früher die Starkstromleitungen ausgingen, für museale und kulturelle Zwecke hergerichtet. Ferner wurden Lastwagengaragen und ein Verwaltungsgebäude (2004) sowie das neue Kleinkraftwerk (2005) gebaut. Die bauliche Hülle für die Wasserkraftanlage interpretiert die Höhenstufe, aus der der Energiegewinn resultiert. Der Dynamik des im Durchlauf beschleunigten Wassers wird Rechnung getragen, indem Seitenmauern und Dach auf der Unterwasserseite schräg zusammenlaufen. Sichtbeton bestimmt das Äußere des Gebäudes, in die bewusst angeordneten Öffnungen sind großflächige Glasscheiben eingesetzt.

Auftraggeber: Vorarlberger Kraftwerke AG
Standort: A-6900 Bregenz, Weidachstraße 6
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: Ralph Broger, T. Weber, H. Schlauch
Bauzeit: 1998-2012/2018
Fläche: ca. 19.000 m²
Kapazität: ca. 12 Gebäude

Auszeichnungen
2005 Vlbg. Bauherrenpreis, 2004 Arge-Alp-Preis

Partner
Bauleitung: VKW, Bregenz / Statik: VKW Bregenz und gbd, Dornbirn / Haustechnik: VKW, Bregenz; Klimaplan, Hohenems; Team GMI, Dornbirn / Licht: Keller, St. Gallen / Landschaft: Rotzler+Krebs, Winterthur /// Fotos: © Bruno Klomfar