Sozialzentrum Kirchbergerhaus, Wolfurt (AT)

Das ehemalige Dorfwirtshaus ist Teil des alten Ortskerns von Wolfurt. Nach einer längeren Phase von Niedergang und Zerfall brachte ein integrales Revitalisierungskonzept die Wende. Das neue Nutzungskonzept platziert im gemauerten Erdgeschoss des Altbestands eine Bar, daneben, in der Holzkonstruktion des erneuerten Wirtschaftsteils, liegt ein Laden mit halbgeschoßig versetzten Ebenen über zwei Stockwerke. Eine großzügige Diele mit einläufiger Stiege teilt in den Obergeschossen den Grundriss.
Die niedrigen Räume der Altsubstanz entsprechen mit ihren langen Bänken entlang den Fensterwänden einer zeitgenössischen Interpretation klassischer Bauernstuben. Der kleine Saal im zweiten Obergeschoss dient gesellschaftlichen Anlässen für größere Gruppen. Mit dem Lift können auch Alte und Mütter mit Kinderwagen in alle Geschosse des Sozialzentrums gelangen. Im Dachgeschoss sind drei Notwohnungen untergebracht.
Äußerlich wirkt das Haus mit erneuertem Schindelschirm und vertikaler Deckleistenschalung traditionell-vertraut. Ein hohes Fenster mit Schiebepaneel sowie die schwenkbaren, scheunentorgroßen Flügel zum verglasten Ladeneingang weisen zurückhaltend auf die neue Nutzung hin. Das Oberlicht, das den Absatz in der Stirnwand zum Nachbarhaus nützt, bildet einen zeitgenössischen Akzent und verleiht dem schlichten Innenraum einen wichtigen Impuls.

Auftraggeber: Marktgemeinde Wolfurt
Standort: A-6922 Wolfurt, Kellhofstraße
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: Walter Felder
Wettbewerb: 1989
Bauzeit: 1991-1994
Kapazität: Kommunale Einrichtungen, Gastronomie, Läden, 3 Kleinwohnungen

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Fotos: © Adolf Bereuter