Schlossquartier, Singen (DE)

Das Schloss im Zentrum von Singen mit seiner Parkanlage im Schatten des Hohentwiel stellt ein bedeutendes denkmalgeschütztes Ensemble mit hohem Identifikationsfaktor dar. Der mächtige Bau aus dem 18. Jahrhundert prägt sein Umfeld mit überdimensionierter Straßentrasse und den etwas verloren wirkenden Zwischenräumen von Rathaus und neuer Stadthalle. Allerdings fehlen dem Schloss ein adäquater Vorplatz und sinnvolle Bezüge zur Stadtstruktur.
Unser Entwurf für eine Neugestaltung wertet die Situation mit einer selbstbewussten Setzung klar strukturierter, abgestufter Baukörper auf. Vor allem der gemeinsame Vorplatz erzeugt nach der Entfernung der straßenseitigen Mauer einen Ort voller urbaner Qualitäten, eine neue Adresse im besten Sinne. Dazu trägt auch die teilweise öffentliche Nutzung des Erdgeschosses und seine Ausstrahlung in den Stadtraum bei. Der Neubau ist über den Patio durch einen witterungsgeschützten Gang mit der bestehenden Remise verbunden, hält aber trotzdem respektvollen Abstand.
Entscheidend ist auch der Dialog von Park und neuem Platz – eine Raumfolge von hoher Prägnanz und gegenseitiger Aufwertung. Der Park soll im Sinne des ursprünglichen Konzepts signifikant verbessert und rückgeführt werden, die Mauer Richtung Rathaus erhalten bleiben. Zur Schaffhauser Straße hin schließt eine fein abgestufte Abfolge von Wohn- und Bürobauten den Parkraum ab, ohne hermetisch zu wirken.

Auftraggeber: PRISMA Zentrum für Standort- und Regionalentwicklung
Standort: Singen am Hohentwiel, DE
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: Maria Megina, Martin Höck
Bauzeit: 2022-2024
Fläche: 11.800 m²
Kapazität: 78 Wohnungen, Büros, Co-Working, Gastronomie, Tiefgarage

Partner
Statik: ZSZ Ingenieure Zivieltechniker, Innsbruck / Elektro: Kienle Beratende Ingenieure, Ostrach / Haustechnik: Rolf Witschard, Ravensburg / Brandschutz: CAD-Plan, Tettnang /// Visualisierung: Dietrich | Untertrifaller