Museum Inatura, Dornbirn (AT)

Aus einer ehemaligen Hammerschmiede aus dem 19. Jahrhundert entstand nach Stilllegung ein naturkundliches Museum samt Stadtgarten. Mit Fingerspitzengefühl wurden die bestehen gebliebenen historischen Teile um Neu- und Zubauten ergänzt, in denen der industrielle Charakter des Bestands aufgenommen und in zeitgemäßer Form interpretiert wurde.
Die Innengestaltung nutzt die großen Räume, ist aber auf mehreren Ebenen eigenständig organisiert. Ein neues Verbindungselement wurde hoch aufgestelzt und mit vorgerosteten Stahlplatten verkleidet, so wie auch das Biomasseheizwerk an der Stirnseite der ehemaligen Dreherei. Zwei neue Baukörper im rückseitigen Hof beinhalten Büros und sind über einen Gang an die alten Hallentrakte gekoppelt. Das über das verglaste Erdgeschoss vorkragende Obergeschoss ist rundum mit einer textilen Hülle bespannt. Das aufgedruckte Muster, stark vergrößerte Aufnahmen von Rost und Flechten, tritt in einen subtilen Dialog mit seiner Umgebung und verschmilzt zugleich mit den Stahlplatten.
In der ehemaligen Dreherei sind die Kasse, das Café und der Museumsshop in einem großzügigen Foyer versammelt. Der Rundgang beginnt im Obergeschoss und führt über das Verbindungselement zu den ehemaligen Hochöfen, die als Industriedenkmal erhalten wurden. Die beiden im Winkel zueinander stehenden Gießereihallen wurden ausgeräumt und ins Untergeschoss erweitert. Auf und unter frei im Raum stehenden Plattformen werden hier vielfältige Themen rund um Natur und Technik präsentiert.

Auftraggeber: FM Hämmerle Holding AG; Stadt Dornbirn
Standort: A-6850 Dornbirn, Jahngasse 9
Architektur: Dietrich | Untertrifaller mit Kaufmann/Lenz
Projektleitung: Thomas Weber, Stefan Hiebeler
Bauzeit: 2001-2003, 2021
Fläche: 4.600 m²

Auszeichnungen
2003 Bauherrenpreis Österreich

Partner
Bauleitung: Hassler, Dornbirn / Statik: Pfefferkorn, Dornbirn / Museumsdesign: rwdp, London / Haustechnik: Moser, Satteins / Elektro: Meusberger, Bezau / Landschaft: Rotzler Krebs, Winterthur /// Fotos: © Bruno Klomfar