Kuku 23 – Wohnen im Kunst- & Kulturquartier, Wien (AT)

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Entlang der Gastgebgasse in Liesing entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sargfabrik und des geplanten Bildungscampus Atzgersdorf ein neues Wohnviertel mit insgesamt 430 geförderten Wohnungen. Der südlichste Bezirk Wiens verträgt ein Mehr an Kunst und Kultur. Unser Konzept für das Wohnquartier Kuku 23 haben wir daher mit dem Anspruch entwickelt, niederschwellige kulturelle Angebote bereitzustellen, insbesondere für Kinder und Jugendliche.
Kunst, Kultur und Kreativität bilden den roten Faden und verweben diese tragenden Säulen durch sinnvolle, kleinteilige, niederschwellige Ergänzungen im Bereich Kultur mit der Sargfabrik und dem Bildungscampus. Quartiersinstitutionen wie Musikschule, Tanzschule, Werkstätten, Nähstube, Backstube sowie das Sportangebot der Sportunion Wien interagieren nachhaltig mit dem Programm und den Veranstaltungsmöglichkeiten der Sargfabrik und schaffen somit ein einzigartiges und täglich gelebtes Kunst- und Kulturquartier in Wien.
Das Projekt ging im November 2019 als Sieger aus einem zweistufigen, öffentlichen Bauträgerwettbewerb hervor. Der wohnfonds_wien führt seit Jahrzehnten national und international anerkannte Bauträgerwettbewerbe mit dem Ziel durch, sozialen Wohnbau unter Wahrung von Qualitätskriterien zu leistbaren Bedingungen zu ermöglichen.

Stadt in der Stadt
Die Bauvolumen sind in einzelne „Häuser“ gegliedert, die sich um natürlich belichtete Fugen bewegen. Dies ermöglicht vielfältige Dachlandschaften, bessere Belichtungsverhältnisse und einen menschlichen Maßstab. Wir haben eine Vielzahl an Wohntypologien entwickelt: über Eck belichtet, einseitig orientiert oder am Laubengang durchgesteckt. Mehr als 50 Prozent der geförderten Mietwohnungen sind als SMART-Wohnungen konzipiert.
Die Fassaden der Wohnhäuser werden von einem durchgehenden Loggienband akzentuiert. Von Haus zu Haus erhalten sie durch unterschiedliche Farbgebungen und individuelle Fassadenbegrünung ihren eigenen Ausdruck. Großzügige Verglasungen bringen Licht bis in die Küchen- und Eingangsbereiche und erweitern die Wohnungen optisch und funktional um zusätzlichen Grünraum.
Die Kreativ- und Gemeinschaftsräume in den Erdgeschossen sind vernetzt und für alle zugänglich, befruchten sich gegenseitig. Es gibt keine Privaträume und keine Zäune dazwischen. Durch vielfältige Aneignungsprozesse in Micro-Räumen und Micro-Ateliers, durch Kunst am Bau oder Nachnutzungsmöglichkeiten im Atelierhaus kann das Projekt weiterwachsen und sich weiterentwickeln.

Das Atelierhaus
Am „Vorplatz“ vermittelt das Atelierhaus zwischen der Sargfabrik und dem Schulcampus und leitet mit seinem zweigeschossigen Durchgang zur offenen Wohnbebauung über. An der so entstehenden Ost-West-Achse werden die den Schulcampus und die Sargfabrik ergänzenden Nutzungen in Sichtverbindung zueinander gruppiert.
Das Besondere am Atelierhaus ist, dass das Tragwerk in einzelne Stützenscheiben aufgelöst ist. Eine durchgehende Raumhöhe von 2,80 Metern und offene Grundrisse mit Horizontalschacht ermöglichen eine flexible, nutzungsoffene Planung der Einheiten. Dadurch kann das Atelierhaus langfristig auf die Prozesse im Grätzel reagieren und mit ihnen wachsen. Für ein gutes und befruchtendes Miteinander mit der Sargfabrik sorgt das Atelierhaus sowohl mit Sonderfunktionen (Gewerbe in den ersten drei Geschosse, darüber Wohn-Ateliers) als auch mit bautechnischen Maßnahmen (kontrollierte Wohnraumlüftung und Schallschutz).
Um neue Lebensstrukturen und Synergien zu ermöglichen löst das Haus die typischen Grenzen zwischen Schaffen und Wohnen auf:

o Werkstätten und Ateliers (gewerblich): zweigeschossige Werkstatt, Makerspace, von der Traktorfabrik betriebene Künstlerateliers, Tanzschule im EG und Ateliers im 1. + 2. OG, die sowohl von BewohnerInnen als auch bei Bedarf von der Sargfabrik angemietet werden können.

o Wohn-Ateliers: im 3.OG-DG zur Sargfabrik blickend werden sie bevorzugt fürs Wohnen + Schaffen vermittelt. Genauso wie die Ateliers darunter erhalten sie erst in einem individualisierten partizipativen Vergabeprozess ihre Größen und Raumaufteilungen. Ein besonderer Ort verlangt nach besonderen Prozessen!

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Auftraggeber: Genossenschaft Heimbau, Altmannsdorf und Hetzendorf
Standort: A-1230 Wien, Gastgebgasse
Architektur: Dietrich | Untertrifaller mit Schenker Salvi Weber
Projektleitung: Maria Megina, Anna Mölk, Clemens Holzhuber
Wettbewerb: 2019 / 1. Preis
Bauzeit: 2021-2023
Fläche: ca. 34.000 m² NF
Programm: 430 geförderte Wohnungen, Ateliers, Werkstätten, Musikschule, Tanzschule

Partner
Landschaft: Rajek & Barosch, Wien / Soziale Nachhaltigkeit: Reality Lab, Wien / Kulturkonzept: art:phalanx /// Visualisierung: expressiv, Wien / Fotos: Dietrich | Untertrifaller