Haus P, Schnepfau (AT)

Das langgezogene Prisma unter einem Satteldach fügt sich harmonisch in die locker hingestreute Bebauung nahe des kleinen Dorfplatzes mit Pfarrhaus und Kirche. Durch den Verzicht auf Unterkellerung sind die Serviceräume im Erdgeschoß angeordnet, wo auch ein Büroraum sowie die Garage und ein großer überdeckter Zugangsbereich Platz fanden. Die in den Grundzügen symmetrische Hauptansicht weicht in Details von der strengen Ordnung ab. So liegt der Vorraum zwar zentrisch unter dem Mittelbalkon, der Zugang erfolgt jedoch seitlich vom eingezogenen Schopf her.
Vom mittig eingeschobenen Vorraum führt die Treppe in zwei halben Läufen ins Wohngeschoß mit Wintergarten hinauf. Der längs verlaufende Mittelgang wird akzentuiert von regelmäßig gesetzten Stützenpaaren. Der Schlafteil ist in drei Zimmer und das Bad gegliedert, während der Wohnteil offen ist und bis unter das Dach reicht. Er wird vom zentral platzierten Kachelofen beheizt.
Übereinstimmend mit den Fassaden finden wir eine symmetrische Strukturierung, die dem konstruktiven Raster folgt. Dennoch wird dieser einmal offen und einmal geschlossen interpretiert, was die exakte Ordnung relativiert. Damit findet der Gesamtcharakter zu einer spezifischen Ausgewogenheit, deren gepflegter Ausdruck das Haus Ende der achtziger Jahre zum Topos zeitgenössisch-vorarlbergischer Holzarchitektur werden ließ.

Auftraggeber: Privat
Standort: A-6882 Schnepfau
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Bauzeit: 1988-1989

Auszeichnungen
1997 Vorarlberger Holzbaupreis

Partner
Fotos: © G. Bassewitz