Haus F, Bezau (AT)

Das Haus F ist ein fein differenziertes Beispiel einer zeitgenössischen Typologie im regionalen Kontext. Die äußere, sorgsam durchkomponierte Form entsteht durch kalkulierte Öffnungen und Einschnitte. Der vertraute Satteldachkörper ist abwechselnd mit Latten und furnierten Platten aus unbehandelter Weißtanne verkleidet. Das Gebäude richtet sich nicht nur nach Aussicht und Sonne, sondern orientiert sich ebenso zur Flanke eines mächtigen, alten Bregenzerwälderhauses.
Zuunterst im betonierten Hanggeschoss ist die Terrasse der optionalen Einliegerwohnung in den Baukörper eingezogen. In der Holzkonstruktion des Zimmergeschosses darüber öffnen sich der Eingang und die integrierte Garage zu einem teils verglasten Eckeinschnitt an der Straßenseite. Die Zimmerfenster sind zu einem Band zusammengefasst. Ein Lüftungsflügel an der Stirnseite bleibt hinter der Lattung verborgen.
Im abschließenden Wohngeschoss durchfährt ein zweiter tiefer Einschnitt die sonnenzugewandte Längsseite. Ein rhythmisches Band von Fixverglasungen und Öffnungsflügeln formt zwei weitere Terrassen, und im Inneren bilden zwei Wandscheiben eine raffinierte Raumfolge von Essbereich, Wohnraum und Bibliothek. Alle funktionalen Unebenheiten, wie Möbelgriffe oder Rollläden, werden konsequent in eine übersichtliche Gesamtform aus einheitlichen Nussholzoberflächen und weißen Leichtbauflächen integriert.

Auftraggeber: Privat
Standort: A-6870 Bezau
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: Helmut Dietrich, Günther Prechter
Bauzeit: 2006
Fläche: 177 m²

Partner
Statik: Mader & Flatz, Bregenz /// Fotos: © Bruno Klomfar