Haus B, Bregenz (AT)

Am mauergesäumten, steilen Aufgang zum alten Stadttor steht bungalowartig das Wohnhaus, eingangsseitig in eine naturholzverbretterte und in eine eternitverschalte Hälfte geteilt. Die Eingangsseite wirkt trotz ihrer Geschlossenheit nicht abweisend, weil die Haustür verglast ist und sich darüber ein breiter Durchblick zu einer Terrasse öffnet. Das querliegende Fenster im Arbeitsraum ist proportional auf die eternitverkleidete Fläche abgestimmt.
Der niedrigere, massiv gebaute Schlafbereich trägt die geschützte Dachterrasse. Der Wohnraum mit Blick auf Unterstadt und See liegt unter dem Schirm einer extrem schlank aufgestelzten Dachplatte. Rahmenartig gefaltete Scheiben fassen die Hälften vorn und hinten wieder zusammen und schaffen eingangs- und gartenseitig geschützte Vorbereiche. Im Inneren trennt ein verglaster, vom Eingang bis zum Garten durchlaufender Gang die beiden Hauptfunktionsbereiche. Die räumliche Abgrenzung zur Wohnzone erfolgt mittels möbelartigen Elementen. Diese räumliche Überlagerung ist zugleich funktional und definiert den Gang doch auch als eigenständigen Längsraum.
Die Außenstiege setzt sich zur Dachterrasse in einem Oberlichtaufsatz für die Schlafzimmer fort, der zugleich als Brüstung dient. Gartenseitig werden die raumhohen Glaswände des Wohnraums von verschieden tiefen Dächern beschirmt, die zusammen mit den Holzbohlenplattformen eine räumlich-funktionale Übergangszone erzeugen. Klarheit, Akuratesse und Verbindlichkeit vereinigen sich damit zu einem harmonischen Ganzen.

Auftraggeber: Privat
Standort: A-6900 Bregenz
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: W. Felder
Bauzeit: 1995-1996
Fläche: 120 m²

Auszeichnungen
2001 Vorarlberger Holzbaupreis

Partner
Fotos: © Ignacio Martinez