Sanierung Theater Vorpommern, Greifswald (DE)

Das Stadttheater mit daran anschließender Stadthalle wurde 1915 im neoklassizistischen Stil errichtet und bietet 438 Plätze. Ziel der Sanierung ist eine wirtschaftliche, technisch, energetisch und logistisch optimierte Raumstruktur. Die Flächen für die Gebäude- und Bühnentechnik werden erweitert und modernisiert sowie das Brandschutzkonzept an die heutigen Sicherheitsstandards angepasst. Auch die Barrierefreiheit und die Einbindung in den Stadtraum werden optimiert. Der ursprüngliche Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes bleibt dabei erhalten.
Um die komplexen Anforderungen an das Raumprogramm erfüllen zu können, ergänzt ein Neubau das Ensemble aus historischem Theater und Stadthalle. Er bietet neben der Probebühne Platz für einen Ballettsaal, Werkstätten, Kulissenlager, Arbeitsräume und Kantine. Entlang der Anklamer Straße übernehmen wir Rhythmik und Fensterproportionen, Grundmaterialität sowie Attikahöhe der Bestandsfassade.
Die prägnanten Nutzungen des Neubaus sind durch den Wechsel des Fassadenmaterials und die Gebäudekubatur erkennbar. Das ›Stadtfenster‹ verleiht dem Ensemble eine unverwechselbare architektonische Identität. Bei der Kombination von Alt und Neu haben wir höchsten Wert auf die Sensibilität gegenüber der denkmalgeschützten Umgebung gelegt, ohne dass der architektonische Leitgedanke des Entwurfs verloren geht. Das ›Stadtfenster‹ des Ballettsaals mit der vorgehängten Gitterfassade kann wie ein Bühnenbild nach oben geschoben werden und erlaubt so Einblicke ins Theater ebenso wie Ausblicke in den Stadtraum.

Auftraggeber: Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Standort: D-17489 Greifswald, Markt 15
Architektur: Dietrich | Untertrifaller mit Wenzel+Wenzel Berlin
Projektleitung: Michael Porath, Johanna Maria Priebe, Dominique Steidle
Wettbewerb: 2017 (Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb)
Bauzeit: 2020-2022
Kapazität: 440 Sitzplätze

Partner
Statik: Pichler Ingenieure, Berlin / Haustechnik: Emutec, Neubrandenburg / Elektro: Inros Lackner, Rostock / Brandschutz: Endreß Ingenieurgesellschaft, Ludwigshafen / Bühne: ATI Arge Theater Ingenieure, Berlin / Akustik: Moll, Berlin