Café-Bar Wilhelm Greil, Innsbruck (AT)

Die neubarocke Fassade aus dem frühen 20. Jahrhundert an einem Stadthaus der Innsbrucker Innenstadt stand außer Diskussion. Das nur 40 m² große Geschäftslokal verfügt über ein attraktives, mit einem Korbbogen überspanntes Schaufenster. Die Eingangstüre daneben krönt ein Ochsenauge, dessen hochgestellte, verglaste Ellipse außen von einer breiten und schwungvollen Steinfassung gerahmt wird. Hinter diesem Portal erfolgt ein scharfer Schnitt: innen verbleiben die glatten Strukturen der Mauerpfeiler, alles Übrige ist neu.
Eine große, mattierte Glasscheibe hinter der Tür versetzt die Eintrittsbewegung vom Rand in die Raummitte, schirmt den Sitzbereich mit Wandbank und vier Tischen ab und dient im Winter als Windfang. Gegenüber liegt die Bar. Hinter dem glatten Tresen mit eingeschnittener Vitrine stehen vor hinterleuchteter Mattglaswand Flaschen und Gläser.
Edle Materialien und dunkle Farben bestimmen den Raum. Der Boden aus unbehandelter Eiche, dunkelbraunes Leder für die Sitzbank und walzrohes Eisenblech erzeugen eine angenehm gedämpfte Atmosphäre, unterstützt von raumakustischen Maßnahmen an der glatten Decke. Zarte Beleuchtungskörper über der Bar stören die Wirkung des Einraumes nicht, der als öffentliches Wohnzimmer von früh bis spät Gästen offensteht.

Auftraggeber: R. Eberl
Standort: A-6020 Innsbruck, W-Greil-Straße 9
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: Philipp Lutz
Bauzeit: 1996
Fläche: 80 m²

Partner
Statik: Ingo Gehrer, Höchst / Haustechnik: Team GMI, Schaan / Elektro: Andreas Hecht, Rankweil /// Fotos: © Bruno Klomfar