arlberg.well.com, St. Anton (AT)

Die Verlegung der Arlbergbahntrasse von der nordwestseitigen Geländestufe über Sankt Anton an die schattige Talseite bot für die Entwicklung des Kurorts eine einmalige Chance. Auf der neu gewonnenen Fläche bildet die großzügige Anlage mit Mehrzweckhalle, Wellnessbad und Gastronomie eine erste Setzung in dieser vitalen Schnittstelle zwischen Skipisten und Dorf. Wo früher die Gleisanlagen eine harte Trennung bedeuteten, entwickelte sich eine offene Promenade.
Das breit gelagerte Volumen ist tief in das dahinter ansteigende Gelände hineingeschoben, sodass der Auslauf einer nahen Skipiste das beschneite Gründach nutzen kann und vor dem Bauwerk eine großzügige Freifläche mit Promenadencharakter verbleibt. Dem Gebäude ist eine verbindende Raumschicht vorgelagert, die als gedeckte Vorfahrt, Vorhalle oder Wandelhalle dient. Vor der Mehrzweckhalle nimmt ein breites Foyer die schwallartig auftretenden Besuchermassen auf. Zwei Seminarräume sind ins Obergeschoss der hohen Halle eingehängt und über verglaste Stege zugänglich.
Das Wellnessbad ist um den südwestlich offenen Hof angeordnet. Vom Kassenfoyer an der Promenade führt eine lange Rampe vom dunkleren Erdgeschoss ins lichtdurchflutete Obergeschoss. Dreiseitig umfassen Aufenthaltsbereiche die tiefer liegenden Schwimmbecken und bieten eine gute Übersicht. Der großzügige Gastronomiebereich orientiert sich mit breiter Terrasse zur Promenade. Die zeitgenössische Innenraumgestaltung wendet sich an ein aufgeschlossenes Publikum. Das intensive urbane Leben, das sich zur Hochsaison im Inneren des Gebäudes abspielt, bildet sich nach außen wenig ab. Vielmehr ist die Anlage zurückhaltend in die alpine Landschaft eingebunden, in der das Dach als weitere Fassade mit seinen rationalen Aufbauten als konkretes Raumkunstwerk erscheint.

Auftraggeber: Arlberg Bergbahnen AG, Gemeinde und Tourismusverband St. Anton
Standort: A-6580 St. Anton, Hannes-Schneider Weg 1
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung: Susanne Gaudl
Wettbewerb: 1998
Bauzeit: 1999-2001
Fläche: 5.400 m²

Auszeichnungen
2002 Staatspreis Tourismus + Architektur, 2003 IOC/IAKS Award

Partner
Bauleitung: Edelhofer, Untertrifaller sen., Bregenz / Statik: Mader & Flatz, Bregenz / Haustechnik: Team GMI, Dornbirn / Lüftung: Tschernig, Rankweil / Elektro: Hecht, Rankweil / Akustik: Brüstle, Dornbirn /// Fotos: © Bruno Klomfar